Vanlifer und Problemlöser on Tour

Schlagwort: Wechselrichter

Flackerndes Licht, brummende Klimaanlage – falscher Wechselrichter?

Am letzten Platz hatten wir einen Stromausfall. Durch die Sonne hatten wir ausreichend Strom, so auch unser Nachbar. Er hat seine transportable Klimaanlage kurzerhand auf seinen Wechselrichter geklemmt – und es brummte ganz fürchterlich.

Erschrocken schaute er mich an und meinte, die Anlage wäre kaputt. Nach kurzer Analyse haben wir seine Klimaanlage mal an unseren Wechselrichter gehängt und das brummen war weg. Aber warum?

Aus meinem Sammelsurium habe ich mal eben eine Glühbirne gezaubert und diese an seinen Wechselrichter gehängt. Fazit – das Licht flackert extrem. An meiner Anlage bestes Licht.

Aber warum? Was macht ein Wechselrichter?

Ein Wechselrichter wandelt die Batterie-Gleichspannung (12 V oder 24 V) in den für Haushaltsgeräte nötigen Wechselstrom um. Technisch nicht ganz einfach, denn die meisten Elektrogeräte sind für einen sauberen, sinusförmigen Wechselstrom ausgelegt. Billige „China-Wechselrichter“ kosten zwar wenig, liefern aber oft nur einen „modifizierten Sinus“. Dabei kann es zu Flackern bei Beleuchtung oder Störgeräuschen bei Geräten mit Motor oder Lüfter kommen.

Unterschiedliche Arten von Wechselrichtern

  • Modifizierte Sinus-Wechselrichter: Günstiger, oft sogenannte „China-Wechselrichter“ aber mit unsauberen Sinuswellen. Für einfache Geräte wie Heizlüfter und LED-Leuchten oft ausreichend. Probleme entstehen bei empfindlichen Motoren oder bei Geräten mit elektronischen Steuerungen.
  • Reine Sinus-Wechselrichter: Teurer, liefern eine saubere Sinuswelle wie aus der heimischen Steckdose. Ideal für Pumpen, Küchenmaschinen, Klimaanlagen, Kaffeemaschinen und empfindliche Elektronik.

Hier die beiden angesprochenen Negativbeispiele:

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Man sieht sehr schön das Flackern der Lampe.

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Das mobile Klimagerät startet zwar, der Motor brummt aber sehr laut. Ob die Anlage jetzt auch kühlt, wollten wir nicht ausprobieren aus Angst, dass sie kaputt gehen könnte.

Und hier mit einem guten Wechselrichter:

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Saubere Spannung bzw. Sinus und schon hat man ein tolles Licht.

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Und auch das mobile Klimagerät brummt nicht mehr so komisch sondern kühlt einfach nur – und es wird angenehm im Wohnmobil.

Leistung und Anlaufstrom beachten

Nicht nur die Dauerleistung des Wechselrichters ist wichtig, sondern vor allem auch der Anlaufstrom. Viele Geräte, vor allem Motoren (z. B. Klimaanlagen, Wasserpumpen, Kompressorkühlschränke, Mixer), ziehen beim Start bis zu 5–8 Mal mehr Strom als im laufenden Betrieb.

  • Beispiel Pumpe: Nennleistung ca. 800 W, Anlaufleistung bis zu 6400 W.
  • Ein Wechselrichter mit ausreichender Dauerleistung, z. B. 3000 W, sollte eine hohe Spitzenleistung kurzzeitig (bis zu einigen Sekunden) bewältigen können.

Tipps für die Auswahl deines Wechselrichters

  • Wähle einen Wechselrichter mit reiner Sinuswelle für empfindliche Geräte.
  • Achte auf hohe Spitzenleistung (kurzzeitiger Anlaufstrom).
  • Berechne die benötigte Dauerleistung je nach Verbrauchern.
  • Prüfe, ob dein System eine Fernbedienung oder Bluetooth-Steuerung für flexiblen Betrieb benötigt.
  • Plane bei höheren Leistungen für Lüftung und Platz.

In meinem ersten WoMo dem Hymer Camp 55 hatte ich den Ective SI 30. Diesen habe ich jetzt auch schon mehrfach bei anderen Campern gesehen und auch empfohlen. Was Pumpen usw. angeht hat er auch gegenüber dem Victron Wechselrichter mit 3000 W die Nase vorn.

Wichtig – die Absicherung

Aber Vorsicht! Im Wohnmobil mit Außensteckdose sind in der Regel Sicherungsautomaten, FI-Schutzschalter, RCD, …. usw. verbaut. Alle Verbraucher am Wechselrichter sollten direkt am Wechselrichter angeschlossen werden. Soll der WR auf alle vorhandenen Steckdosen im Wohnmobil umgeleitet werden, z.B. mit einer Netzvorrangschaltung, muss das komplette Sicherungskonzept angepasst werden!

Fazit

Egal ob einfacher Laptop oder der voll ausgestattete Camper mit Küchenmaschine, Saugpumpe und Heizung: Der richtige Wechselrichter sorgt für zuverlässigen Strom aus 12 V bzw. 24 V – ohne Brummen, Flackern oder sogar Geruch. So genießt du den Komfort einer Steckdose auch unterwegs.

Ach ja, aufmerksame Leser haben bemerkt, es gab schon einen Beitrag über Wechselrichter. Stimmt. Hier noch einmal der Link dorthin.

Wechselrichter

Welcher Wechselrichter darf es denn sein? Was soll er können bzw. was möchte man damit betreiben? Ist es nur ein Laptop, oder Zwei? Ein Monitor? Oder gar eine Küchenmaschine? Eine Umkehrosmoseanlage? Eine Kaffee- oder Espressomaschine? Oder gar eine Pumpe?

Küchenmaschinen sind so der Klassiker. Je nachdem, ob sie nur ein Rührwerk oder sogar eine Heizplatte haben, brauchen diese zwischen 500 und 1500 W. Manche schaffen es sogar auf 3000 W.

Aber auch der Wasserkocher oder der Mixer brauchen zwischen 500 und 3000 W. Dafür nur meist für wenige Minuten.

Auf die notwendige Batteriekapazität usw. gehe ich in einem anderen Beitrag mal ein.

Noch in unserem Haus hatten wir eine Zisternenpumpe. Diese versorgte die Toilette und den Garten mit Regenwasser. Das spart am Geldbeutel. Laut Typenschild braucht diese „nur“ 800 W. Mit meinem ersten Wechselrichter, einem 2000 W Weikin power inverter für 120€ sollte es eigentlich funktionieren.

Die Pumpe ist zwar angelaufen, hat aber ziemlich komisch geklungen und noch komischer gerochen.

Ok, da der Solarladeregler von Victron war, dachte ich, ich hole mir einen von Victron incl. Bluetooth Dongle. 12V / 1000 W für 374 € + 50 € für Bluetooth. Dafür HF Fest und CB, PMR und Amateurfunk werden nicht gestört.

Aber die Pumpe lief hier erst gar nicht an.

Also habe ich den Kundendienst von der Pumpe angerufen und nachgefragt. Ja – die Pumpe braucht einen ordentlichen Sinus und der Anlaufstrom ist 5-8 mal so gross wie der Nennstrom. Also 3000 – 6400 W !!!

Welcher Wechselrichter kann denn das?

Nach weiteren Recherchen habe ich mir dann den SI 3000 W von Ective bestellt. Sauberer Sinus, Dauerleistung 3000 W, 10 s 4500 W und 2 s 6000 W. Das ist mal ne Ansage, für schlappe 480 €…

Im Bild hier der riesige Wechselrichter – mit Umschaltstation US 16. Damit konnte ich dann im Haus im Blackoutfall sämtliche Pumpen sowie die Heizung weiter mit 230 V versorgen.

Somit viel dann am Ende die Wahl auf genau diesen Wechselrichter für unser erstes Wohnmobil. Ich konnte alles betreiben, was ich wollte. Auch eine starke Saugpumpe, um Autark von irgendwoher Wasser zu ziehen und zu filtern.

Mittlerweile habe ich diesen Wechselrichter auch schon in anderen Wohnmobilen und Campern eingebaut. Hier zusätzlich auch mit Kabelfernbedienung.

Aufgrund des geringen Platzbedarfs war hier noch eine Zwangsbelüftung mittels Lüfter notwendig.

In unserem Bus habe ich heute eine Mastervolt Anlage. Somit auch den Wechselrichter bzw. 2 Wechselrichter Synchron von Mastervolt.

Beide liefern 4000 W und kurzzeitig 7000 W. Somit kann ich hier dauerhaft 8kW ziehen. Reicht für Herd, Ofen, Boiler und Espressomaschine auch gleichzeitig.

Hymer Solaranlage

Ursprünglich hatte das Hymermobil keine Solaranlage. Der Vorbesitzer bewegte sich ausschließlich zwischen zu Hause und Campingplätzen mit Strom. Unterwegs gab es Kaffee und gekochtes vom Gaskochfeld im Wohnmobil oder am externen Gaskocher.

Da wir aber komplett autark stehen wollten, brauchten wir für unsere Ansprüche Strom. Was sind unsere Ansprüche? Unabhängig sein. Vom Gas zumindest. Und wenn Sonne scheint, können wir alles kochen was wir wollen.

Eine Solaranlage als Backup für einen möglichen Blackout hatten wir auf unserem Gartenhaus. Hiervon habe ich einfach die größte der 3 Zellen abgebaut und auf das Wohnmobil geschraubt bzw. geklebt. Im Bild 2 x 275 W und 1 x 330 W.

Eine von 80 Starterbatterien aus einer Diesellok (Rail) diente mir als Solarspeicher. Da ich die 175Ah Batterie kürzlich durch 4 Batterieblocks a 280Ah getauscht hatte, kam diese „kleine“ nun ins Wohnmobil.

Auch nach vielen Testreihen mit insgesamt 4 verschiedenen Wechselrichtern, habe ich mich dann für den von Ective entschieden. Der hat 3kW Dauerleistung und damit kann man selbst Pumpen, Motoren, Schweißgeräte usw. betreiben.

(Hier der Link zu einem extra Beitrag über Wechselrichter – Link)

Ich ziehe Kleben dem Schrauben vor. Selbst bei 120 km/h hat sich da bisher nichts bewegt. Und es ist dicht. Dies waren somit meine ersten beiden Solaranlagen, aber etliche sollten noch folgen…

Ein Glück, dass unsere Solarleistung so hoch war – zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch kein passendes Kabel, um an den Stanardsteckdosen an einem Campingplatz zu laden…

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