Mittlerweile sind wir jetzt schon das dritte Mal an Szeged vorbeikommen – aber haben den Namen immer nur am Autobahnschild gelesen. Geplant war es auch dieses mal „eigentlich“ nicht. Aber mal langsam von vorne.
Wir waren mal wieder auf einer Süd -> Nord Tour durch Bugarien, Serbien und Ungarn. Es ging früh um 6 Uhr in Bulgarien bei -15°C los, an die serbische Grenze Richtung Ungarn. Irgendwann in Serbien habe ich dann festgestellt – der Rückwärtsgang funktioniert nicht.
Das habe ich wieder und wieder an verschiedenen Rastplätzen probiert. Unterlagen gewälzt, Schalthebel, Gestänge und Bowden ertastet, alles mögliche probiert und ergoogelt. Öl und Motor waren schön warm, draußen eisig kalt. Nichts hat geholfen.
Irgendwann kam die ungarische Grenze – auch hier alles ohne Rückwärtsgang. Und jetzt? Wohin?
Szeged soll toll sein. Und das Gulasch.
Wo ist Szeged? Im Süden von Ungarn, kurz vor bzw. nach der serbischen Grenze eben. Die „Stadt des Sonnenscheins“.



Szeged ist kompakt und lässt sich wunderbar zu Fuß entdecken. Besonders der großzügige Domplatz mit der imposanten Kathedrale und ihren 91 Meter hohen Glockentürmen prägt das Stadtbild. Rundherum findet man Jugendstilbauten wie das Rathaus mit dem Phoenix-Symbol, das für die Wiedergeburt nach der Hochwasser-Katastrophe 1879 steht. Wer etwas über die ungarische Geschichte erfahren möchte, kann das Szegeder Pantheon mit seinen Statuen berühmter Persönlichkeiten besuchen.



Auch abseits der Touristenpfade gibt es einiges zu entdecken – z.B. eine sehr kompetente Buswerkstatt. Wir konnten das Problem mit dem Rückwärtsgang auf einen Schaltzug eingrenzen. Nur dieser musste dann in der Werkstatt nachgespannt werden – was Zeit und kosten minimierte. Und das Personal war so freundlich, dass wir sogar unsere Wasservorräte auffüllen konnten und Wein, Kekse und Schokolade geschenkt bekamen.

Das berühmte Szegediner Gulasch – Ursprung und Genuss
Eine kulinarische Spezialität, die man in Szeged unbedingt probieren sollte, ist das Szegediner Gulasch. Das Gericht kombiniert zartes Schweinefleisch mit würzigem Sauerkraut und ist durch die besondere Mischung aus Paprika, Sauerkraut und Sauerrahm unverwechselbar im Geschmack. Interessanterweise stammt das Szegediner Gulasch nicht direkt aus Szeged, sondern wurde vermutlich nach dem ungarischen Schriftsteller József Székely benannt, der in einem Restaurant in Budapest ein Gericht mit Gulasch und Sauerkraut erfand. Im Laufe der Zeit wurde daraus durch eine sprachliche Verwechslung „Szegediner“ Gulasch, obwohl die Stadt Szeged durch ihre Paprikaproduktion mit dem Gericht verbunden wird.

Szegediner Gulasch
Dieses Gericht kenne ich schon seit meiner Kindheit. Und kürzlich bestand der Wunsch, wir möchte doch mal bitte wieder dieses Gericht nachkochen.
Fazit
Szeged ist der perfekte Stopp für Vanlifer, die Kultur, Stadtflair und Natur erleben wollen. Die Mischung aus sonnigem Klima, entspannter Atmosphäre und kulinarischen Highlights macht die Stadt zu einem lohnenden Stopp auf jeder Ungarn-Reise.
Ach ja, und unter diesen Koordinaten 46°15’24.5″N 20°08’35.6″E kann man Wäsche waschen und daneben gibt es geniale Croissants und Café.